Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuzeit - S. 3

1912 - Stuttgart : Bonz
I 3 aber die damalige Wissenschaft vermochte nicht zu bestimmen, in welcher der beiden Hlsten jene Inseln lagen. Jene erste Heldenzeit der Lnsiaden (d. i. Lusitanier = Portugiesen) hat der erste Dichter des Volkes Ca mo ens (f 1578) in seinem Heldengedicht bte Lustaden verherrlicht. Die Portugiesen haben kein Kolonialreich gegrndet, sie wollten vor allem den Gewrzhandel in ihre Hnde bringen: dazu errichteten sie ihre Steinburgen und erwarben sie die wenigen Pltze die sie als Eigentum besaen. Sie haben ihr Ztel auch erreicht und die Konkurrenz der Araber und gypter vernichtet. Mit eigen-ntziger Habsucht ausgebt, hat ihre Herrschaft weder sur sie noch fr die ausgesuchten Lnder Segen gebracht. c. Die spanischen Unternehmungen. 1) Kolumbus. Der Genuese Christoph Kolumbus (span. Cristobal Colon), geboren wahrscheinlich 1446 oder 1447 seit fernem 14. ^ahr zur See, kam auf den Gedanken, das Morgenland m westlicher Richtung aufzusuchen. Er wurde darauf gefhrt1) durch die Kugelgestalt der Erde, die dem seefahrenden Zeitalter rncht unbekannt geblieben mar; 2) durch mancherlei Anzeichen eines Landes im Westen, die man auf den Azoren und Madeira bemerk hatte; 3> durch die Phantasielnder der damaligen Seekarten und das Weltbild (imago mundi) des Peter d'ailly; vor allem 4) durch den Vorgang des florentinifchen Arztes Toscanelli, der dem portugiemen König schon den gleichen Vorschlag gemacht hatte. Die falsche Berechnung der Erstrecknng der alten Welt von Westen nach Osten ke dem phantasiereichen Mann die Sache mglich erscheinen: er war der irrigen Ansicht, da der Westweg nach Ostasien halb so groß sei als der Ostweg (V3 des Erdumfangs, während die westliche Entfernung Ostasiens in der Tat 2/3 des Erdumfangs betrgt). Er bot die Ms-shrnnq zuerst dem portugiesischen König, dann dem spanischen Knigspaar an. Zuerst drohte die Sache an dem Spruch einer Kommission von Gelehrten, der der Gedanke zu wenig wissenschaftlich begrndet schien, zu scheitern. Dann hinderten andere Unternehmungen die katholischen Monarchen, der Sache nher zu treten. Schon war Kolumbus im Begriff, nach siebenjhrigem Warten stch nach Frankreich zu wenden, als endlich nach der Einnahme von (ra-nada seine Vorschlge Annahme sanden. Man lie sich seine uner-hrten Bedingungen gefallen. Ihm und feinen Nachkommen mute der Adel, die Wrde eines Admirals, eines Vizekmgs, ettt bedeutender Teil der Einknfte zugesichert werden. Am 3. August 1492 fuhr er mit der Santa'maria, der Pinta und Nimm von Palos ab und erreichte von den Kmmen aus in 34-tgiger Fahrt, aus der seme Leute durch ein Tangmeer und durch den Nordostpastat gengstigt wurden, auch nach seiner Rechnung viel zu srh fr den ^strand Asiens, am 12. Oktober die Insel Gnanahani, die er S. Salvador 1492,

2. Neuzeit - S. 7

1912 - Stuttgart : Bonz
Otumba bahnte er sich den Weg nach dem treuen Tlascala und unter-nahm dann, uuterstlltzt durch zahlreiche, den Azteken Endliche Indianer (100150 000), die Belagerung der tobt, die von dem neuen Kaiser Qnaternozw topfet berteibigt, swckwe.se. erobert und zerstrt mrbe. Enblich noch 75 Togen hatte Cortez (August 1521) den Beben der zerstrten Stobt in Hnben, bei beten Annohme 120240 000 Menschen umgekommen sein sotten. Ein neues Mexiko wurde sofort gegrndet. Der tapsere Kaiser wurde gefangen Cortez bat ihn schmhlicherweise nicht einmal vor der Folterung durch die beutegierigen Soldaten geschrt und einige Jahre darauf unter nichtigem Vorwand hngen lassen. Auch Cortez wurde zwar anfangs hoch geehrt und zum Statthalter Neu-Spaniens" erhoben; spater wurde ihm die Statthalterschaft entzogen. Seine weiteren Ent-deckungszge hatten wenig Erfolg. Auch er wurde noch bei Lebzeiten fast vergessen; er starb 1547, 63 Jahre alt, die ritterlichste Erscheinung in der rauhen Schar der Conquistadoreu. 4) Pizarro in Peru. Cortez' Verdienste waren der einer ein-trglicheren Eroberung vergessen worden. ' Zwischen den Ketten der Anden hatten sich zwei Kulturstaaten ent-wickelt, auf dem Hochland von Bogota der Staat der Muysca oder Tschib-tscha und weiter im Sden bis nach Chile hin das ^nkareirh. Um 1200 soll Manco Capac das Reich gegrndet haben, das man nach dem Titel der Fürsten das Jnkareich nennt. Cuzco war die Residenz. Um 1500 verarerte es sich besonders nach Norden. Die Jnkas galten als Sohne der Sonne und wurden sast gttlich verehrt. Die Religion, war vor allem Sonnendienst. Es gab viele reich mit Gold verzierte Sonnentempel mit aoldenen Gtterbildern. Die Priesterschaft hatte nchst dem Inka das hchste Ansehen: dann kam der Adel. Das Volk im ganzen entbehrte freier Bewegung, da die Berufsttigkeit sich forterbte. Der Staat war sozialistisch organisiert. Die Lndereien zersielen in Tempelgut Kmgsgut Staatsgut. Letzteres wurde jhrlich ausgeteilt, im Auftrag des Staates bebaut und aus dem Ertrag den einzelnen Familien ihr Bedarf zugewiesen. Gold und Silber war Staatseigentum. Ackerbau (Mais, Kartoffeln, Co ca) und Gewerbe blhte: es gab ohne Kenntnis des Eifens vorzgliche Metall-arbeiten, fchne Gewebe; Wasserleitungen, Brcken und prchtige^Heer-straen. Dieses goldreiche Land eroberte der rohe Franz Pizarro 1532 mit 168 Mann. Dort hatte gerade König Atahuallpa (von Quito) seinen Bruder Huascar (von Cuzco) besiegt und gesangen genommen. In diesem Augenblick landete Pizarro, der der die Landenge von Panama weg die Kste erreicht hatte, und zog mit seiner kleinen Schar goldgieriger Abenteurer landeinwrts. Bei einer Zusammen-knnst mit dem Inka wurde dieser durch schnden Verrat gefangen genommen. Vergebens lie Atahuallpa das geforderte Lsegeld liefern und sein Zimmer 3 Meter hoch mit Gold fllen. Da fem Bruder Huascar um diese Zeit ermordet wurde, lie ihn Pizarro als

3. Altertum und Mittelalter - S. 144

1911 - Stuttgart : Bonz
Erbauung des riesigen Amphitheaters fr 87 000 Zuschauer, spter Kolosseum genannt, sowie zu freigebigen Zuwendungen an die Gemeinden bei dringenden Bedrfnissen. Auch die Provinzen wurden gut regiert. Zwei Aufstnde muten im Anfang seiner Regierung gedmpft werden: 1) Im Norden erhoben sich die Bataver (69) unter Julius Civilis. Der Aufstand verbreitete sich nach Gallien hinein, wo man von einem freien gallischen Reich trumte, und griff nach Germanien hinber, wo die Seherin Veleda fr die Sache der Freiheit wirkte und Chatten und Brukterer den Aufstndischen zu Hilfe zogen. Selbst die niederrheinischen Legionen schlssen sich an. Fast alle Rheinfestungen fielen, auch Castra Vetera und Mainz. Der Aufstand nahm einen mchtigen Umfang an. Aber das mittlere Gallien widerstand der Aufforderung zum Abfall. Unter den Fhrern und Vlkerschaften war keine Einigkeit. So gelang es dem tchtigen Legaten Cerialis, den Aufstand zu dmpfen (70). 2) In Juda war im Jahr 66 infolge der Gewaltherrschaft der rmischen Statthalter ein Aufstand ausgebrochen. In Palstina war nach 63 v. Chr. der Jdumer Antipater als Prokurator der eigentliche Regent geworden. Sein Sohn Herodes er-langte den Knigstitel (40) und regierte 37 bis 4 v. Chr. grausam, aber prchtig (Tempel seit 20 v. Chr.). Von seinen Shnen erhielt Archelaus Juda und Samaria, Herodes Antipas Galila und Pera, Philippus die Landschaften stlich vom galilifchen Meer. Das Gebiet des (6 n. Chr.) verbannten Archelaus bekamen rmische Landpfleger oder Prokuratoren, darunter Pontius Pilatus (2636). Herodes Agrippa I. vereinigte noch einmal (4144) das ganze Reich; sein gleichnamiger Sohn Herodes Agrippa Ii. bekam nur Teile; die Masse kam wieder an Landpfleger, Antonius Felix, den brutalen Bruder des Pallas (5262), Festus (6062), den ruchlosen Gessius Florus (64), der den Aufstand mut-willig herbeifhrte. & |*! Der syrische Statthalter Cestius Gallus zog mit 30 000 Mann heran, nherte sich der Hauptstadt von Norden und hatte schon die Vorstadt eingenommen. Aber der Sturm auf die Stadt selbst mi-lang. Cestius zog ab und erreichte in verlustreichem Abzug die Kste. Nun breitete sich die Erhebung der das ganze Land aus. Mit ihrer Bekmpfung wurde nun der neue Statthalter von Syrien Vespafian beauftragt, der den Vernichtungskrieg mit der Er-oberung Galilas (67) begann. Jotapata war hier der Mittelpunkt des Widerstands. Nach dem Fall der Festung ergab sich der jdische Anfhrer Josephus, der sptere Geschichtschreiber des Krieges, den Rmern. Dann wurden (68) die Landschaften um Jerusalem be-zwungen. Erst nach der Erhebung Vespasians auf den Kaiserthron schritt sein Sohn Titus zum Angriff auf die Hauptstadt und eroberte 70. im Jahr 70 das hartnckig verteidigte, von Parteiungen zerrissene Jerusalem. Im August wurde der befestigte Tempelraum erstrmt, der Tempel selbst wurde (nach Josephus gegen den Willen des Titus)

4. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 155

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 80. Landwirtschaft und Gewerbe. 155 ersehen, daß die frühere Verschiedenheit derselben in den einzelnen Staaten allmählich einer einheitlichen Regelung durch Europa (England und Rußland ausgenommen) und einen großen Teil Amerikas weichen mußte. Das ein- heitliche Metermaß, das wir ans diese Weise erhielten, birgt alle Vor- teile in sich, die ein Weltmaß bieten kann: Es richtet sich nicht nach einem bestimmten Lande, sondern nach dem überall gleichlangen Erdmeridian, von dem 1 Meter den 40millionsten Teil darstellt; es schließt sich durch seine Dezimalteilung eng an unser Zahlensystem an; es bringt Längen- Flüchen- Körper- und Gewichtsmaße in einen klaren Zusammenhang, indem es Flächen- und Körpermaße einfach auf den Längenmaßen aufbaut und das Gewicht eines Kubikzentimeters destillierten Wassers bei + 4° Celsius zur Gewichts- einheit macht. Selbst die Größe der Kräfte und Arbeitsleistungen von Ma- schinen bestimmt man heute nach dem Metermaß, indem man diejenige Kraft, welche im stände ist, 1 kg in 1 Sekunde 1 m hoch zu heben, unter dem Namen Kilogrammmeter zur Einheit macht. 75 solcher Kilogrammmeter nennt man eine Pferdekrast. Aber auch die Naturwissenschaft hat ihre großen Erfolge fast lediglich der Anwendung richtiger Meßmethoden zu verdanken. Nicht Begeisterung für die Natur, nicht entzückende Bilder der Seele, nicht die Gewährung über- reicher Mittel, nicht die überraschende Anschauung fremder, üppiger Land- schaften haben einen ebenso großen Anteil an der genauen Forschung als der verständige Gebrauch von Maßstab und Zirkel, Wage und Gewicht, Thermo- meter und Barometer. Erst die genauesten Winkelmessungen geben dem Sternkundigen die Grundlage für seine Berechnungen. Der Physiker findet durch Messung, daß der Lichtstrahl in der Sekunde etwa 300 000 km durch- läuft, und doch sind seine Werkzeuge und Methoden noch genau genug, um die kleinsten, dem bloßen Auge nicht mehr sichtbaren Entfernungen sicher be- rechnen zulassen. Mit dem Barometer mißt der Meteorologe die Verände- rungen des Luftdrucks, die ihm neben Temperatur- und Fenchtigkeitsschwank- ungen für seine „Witterungsanssicht" eine notwendige Grundlage geben. Die Elektrizität, die wir nicht wie das Licht mit dem Auge oder wie die Wärme mit dem Gefühle empfinden, hat man trotzdem genauen Messungen unter- worfen, ohne welche eine gefahrlose und zweckentsprechende Verwendung elek- trischer Maschinen im Gewerbebetrieb kaum denkbar wäre. Unentbehrlich ist heute das Thermometer für die chemische Forschung geworden, da alle chemischen Vorgänge mit Wärmeverändernngen verbunden sind und viele der- selben sich nur innerhalb engerer Temperaturgrenzen abspielen. Aber die Grundlage aller Chemie bildet heute noch die Wage. Die Lust, die du atmest, wägt der Chemiker; er wägt sie wieder, wenn du sie ausatmest, und sagt dir, wieviel Stofs zum Leben du während dieser Zeit verbraucht hast. Wieviel Sauerstoff im Rosthanch des Eisens enthalten ist, zeigt seine Wage.

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 158

1897 - Stuttgart : Bonz
158 Landwirtschaft und Gewerbe. No. 8t. 82. der kurze Hebelarm. Greift die Kraft an dem äußern Rande des Rades an, dann wird ihre Wirkung ebensovielmal bedeutender, als der Wellenhalb messer in dem Radhalbmesser enthalten ist. Hieraus erklärt sich die Leichtig- keit, mit der man an Brunnen, an Bergwerkshaspeln u. s. w. die Lasten an der Welle aufwärts bewegt. Räder mit Getrieben oder mit Zahnwellen (Kammräder), welche in die Zähne anderer Räder eingreifen, sind gleichfalls Anwendungen von Rad mit Welle oder von zweiarmig ungleicharmigen Hebeln. Zu den Maschinen, durch welche Kraft gewonnen wird bei gleichzeitigem Verlust an Zeit, gehört auch die schiefe Ebene. Man benützt dieselbe vorzüglich, um Lasten um eine geringe Höhe zu heben, z. B. beim Beladen Don Frachtmagen mit schweren Fässern, Kisten, Warenballen u. drgl. Die Kraft wirkt bei der schiefen Ebene am vorteilhaftesten in einer der Länge der schiefen Ebene gleichlaufenden Richtung. Es verhält sich dann die Kraft zur L a st w i e die Höhe der schiefen Ebene zur Länge derselben. Man gewinnt daher bei der schiefen Ebene um so mehr an Kraft, je kleiner der Winkel ist, unter welchem die schiefe Ebene geneigt ist. Aber während die Last nur um die Höhe der schiefen Ebene gehoben wird, hat die Kraft die ganze Länge derselben zu durchlaufen. Der Keil, mit dem man Holz u. drgl. spaltet, wirkt wie die schiefe Ebene. Die Kraft muß denselben um seine ganze Länge vorwärts treiben und er- reicht damit nur eine Entfernung der Spaltflächen um die Rückenbreite des Keils. Messer sind als sehr schmale, Nadeln als schmale, runde Keile zu betrachten. Im nahen Zusammenhange mit der schiefen Ebene steht auch die Sch raube. Die Last wirkt bei derselben in der Richtung der Achse der Schraubenspindel, die Kraft aber an dem Ende eines Hebelarmes in einer Ebene senkrecht hiezu. Wird der Hebelarm einmal umgedreht, so wird die Last um den Abstand zweier Schraubengünge fortbewegt. Die Kraft verhält sich daher zur Last wie der Abstand zweier Schraubengänge zu dem Umfange des Kreises, welchen bei der Umdrehung das Ende des Hebel- armes durchläuft. Wenn nun auch die thatsächliche Leistung hinter der so berechneten Wirkung wegen der sehr großen Reibung um ein beträchtliches zurückbleibt, so gehört doch die Schraube zu denjenigen mechanischen Vor- richtungen, durch welche ein besonders großer Gewinn an Kraft erzielt wird. Auf eine oder mehrere dieser sechs einfachen Maschinen sind alle Maschinen zurückzuführen. Daher gilt auch für dieselben ohne Ausnahme das Gesetz: Was an Kraft gewonnen wird, geht an Zeit oder Weg verloren. Nach Dorn und Koppe. 82. Einrichtungen für Wasferdetrieb. Von alters her benützt man die Bewegung und die Schwere des Wassers, um Bewegung zu erzeugen. Es lag der Gedanke nahe, ein Rad

6. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 257

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 130. Geschichte. 257 preußische Heer erhielt seine Feuertaufe bei der Erstürmung der Düp- peler Schanzen (18. April) und beim Übergang nach der Insel Alsen (29. Juni). Im Wiener Frieden mußte Dänemark Schleswig-Holstein an Österreich und Preußen abtreten. Die Frage, was aus Schleswig-Holstein werden solle, führte den Krieg des Jahres 1866 zwischen Preußen und Österreich herbei. Auf Österreichs Seite standen Süddeutschland, Sachsen, Hannover, beide Hessen und Nassau; auf preußischer Seite nur die kleinen nord- und mitteldeutschen Staaten; außerdem aber war Preußen mit dem Königreich Italien verbündet. Das Heer des Königs von Hannover siegte zwar über die preußische Minderzahl bei Langensalza, wurde aber am folgenden Tag auf allen Seiten eingeschlossen und zur Über- gabe gezwungen (28. Juni). Die Süddeutschen erlitten eine Reihe von Niederlagen, so die Württemberger bei Tauberbischofsheim (24. Juli). Die Entscheidung aber fiel in Böhmen, wo zwei preußische Heere von Norden, ein drittes unter dem Kronprinzen von Osten her einrückten, am 3. Juli nach General Moltkes Plan das große Heer des österreichischen Feldherrn Benedek von zwei Seiten her umfaßten und so unter des Königs persönlicher Oberleitung den großen Sieg von Königgrätz erfochten. Im Prager Frieden schied Österreich aus Deutschland aus. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt wurden dem preußischen Staate einverleibt. Norddeutschland bis zum Main wurde unter Preußens Führung zum norddeutschen Bunde vereinigt, der sofort auch zur Gründung einer Kriegsflotte schritt. Italien aber verdankte trotz seiner Niederlagen bei Custozza und der Insel Lissa dem preußischen Bündnis die Erwerbung Venetiens. Deutschland war in zwei Hälften zerrissen, die durch die Main- linie getrennt waren; aber Nord und Süd waren bereits durch zwei Bande verbunden. — Kaiser Napoleon Iii hatte nämlich 1866 dem König von Preußen zugemutet, er solle seine Zustimmung dazu geben, daß ein Teil des linksrheinischen Deutschlands, namentlich die Rhein- pfalz und Rheinhessen mit Mainz, von Frankreich in Besitz genommen werde. Diese Forderung wies König Wilhelm ganz entschieden zurück auf die Gefahr hin, mit Frankreich und Österreich zugleich Krieg führen zu müssen. Bei den Friedensverhandlungen teilte Graf Bismarck Frank- reichs Absichten den Bevollmächtigten der süddeutschen Staaten mit, und darauf hin verbanden sich Bayern, Württemberg und Baden ins- Lesebuch sllr Fortbildungsschulen. 17

7. Württembergisches Realienbuch - S. 209

1909 - Stuttgart : Bonz
209 genommen wird, ist stets kreisförmig. Das ist nur möglich, wenn die Erde eine Kugel ist. Eine verkleinerte Nachbildung der Erde nennt man Globus. Sein Durchmesser beträgt gewöhnlich nur einige Zentimeter, der wirkliche Erd- durchmesser aber mehr als 12 700 km. Die Enden einer Achse, die von Norden nach Süden durch die Erde gedacht ist, nennt man Nord- und Südpol. In gleicher Entfernung von beiden Polen ist ans dem Globus der Äquator (Gleicher) gezogen, der über 40000 km mißt und die Erde in eine nörd- liche und eine südliche Halbkugel teilt. Die Kreise, die mit dem Äquator parallel laufen, heißen Parallel- oder Breitenkreise. Der Streifen zwischen je zwei Kreisen ist 111 km breit; man nennt ihn einen Grad und zählt daher vom Äquator bis zu den Polen 90 nördliche und 90 süd- liche Breitengrade. Württemberg dehnt sich von 47*/2° bis 4902 °, also durch 2 Breitengrade aus. Der Bodensee ist von der Tauber etwa 220 km ent- fernt. Je 23 72° nördlich und südlich vom Äquator liegen die beiden Wende- kreise, je 23 72° von beiden Polen entfernt, also 6672 ° vom Äquator, die beiden Polarkreise. Zwischen den Wendekreisen befindet sich die heiße Zone. Die Pole umgibt je eine kalte Zone bis zum entsprechenden Polar- kreis, die n ö r d l i ch e k a l t e und die südliche kaltezone. Die Erdgürtel zwischen den entsprechenden Polar- und Wendekreisen nennt man die nörd- liche gemäßigte und die südliche gemäßigte Zone. Senkrecht zu den Breitenkreisen stehen die Längenkreise. Da sie wie die Falten eines kugelförmigen Lampions in den Polen zusammenlaufen, nimmt ihre Entfernung vom Äquator, wo sie 111 km beträgt, gleichmäßig ab. Die Abstände zwischen den Längenkreisen heißen Längengrade. Ein solcher Grad mißt bei uns noch 75 km. Württemberg dehnt sich durch zwei Längengrade aus; darum ist Frendenstadt von Bopfingen etwa 150 km entfernt. Man zählt 360 Längengrade und zwar von der Londoner Stern- warte zu Greenwich ab je 180° westlicher und 180° östlicher Länge. Verteilung von Wasser und Land. Die Oberfläche der Erde mißt 510 Millionen qkm und besteht zu aus Wasser, zu 74 aus Land. Auf der östlichen Halbkugel finden sich die Erdteile Europa, Asien, Afrika und Australien, auf der westlichen Amerika. Um die Pole liegen das Nördliche und das Südliche Eismeer, zwischen beiden der Große und der Atlan- tische Ozean und im Süden Asiens der Indische Ozean. Der Große Ozean bedeckt fast 1k der Erde und einen größeren Flüchenraum als alle Erdteile zusammen. Sein Entdecker nannte ihn den Stillen Ozean, weil er 3 Monate lang bei stillem Wetter auf ihm fuhr. Der Atlantische Ozean ist so groß wie alle Erdteile ohne Asien zusammen, der Indische so groß wie Asien und Afrika. Realienbuch, große Ausgabe. 14

8. Württembergisches Realienbuch - S. 272

1909 - Stuttgart : Bonz
272 liegt New Jork (unter 75" w. L.) noch im mitternächtigen Schlaf. Wegen des Verkehrs werden alle Uhren Deutschlands, Österreichs, Italiens und der Schweiz nach dein 15. Meridian gerichtet und zeigen die mittel- europäische Zeit an; die Londoner Uhr geht 1 Stunde nach, die Peters- burger 1 Stunde vor. Kamerun hat dieselben Tageszeiten wie Württem- berg. Am Äquator treten in 24 Stunden 360 Längengrade (demnach alle 4 Minuten 1 Längengrad — 111 km) aus der Nacht in den Tag ein; daher beträgt hier die Geschwindigkeit der Umdrehung in 1 Sekunde 460 m. Bei uns, in einer Breite von 50", beträgt sie noch 300m; an den Polen dagegen dreht sich die Erde mit der halben Geschwindigkeit eines Stunden- zeigers. Doch wird diese Bewegung nirgends wahrgenommen, weil alle Gegenstände der Oberfläche an ihr teilnehmen. — Auf der Erdkugel unter- scheidet man nirgends oben oder unten; denn überall hat man den Himmel über und die Erde unter sich. Es kann auch nichts von der Erde weg- fallen, weil die Schwerkraft alle Gegenstände festhält. Neben der Drehung um die eigene Achse bewegt sich die Erde zugleich um die Sonne und führt ihren Umlauf in nahezu 365j/4 Tagen aus. Diese Zeit nennen wir ein Jahr. Alle 4 Jahre entsteht ein weiterer Tag, der Schalttag. Da aber an dem Vierteltag 11 Minuten und 12 Sekunden fehlen, so bekommt man in 100 Jahren fast einen Tag zu viel und läßt deshalb den Schalttag (z. B. 1900) ausfallen. Die Erde beschreibt um die Sonne eine kreis ähnliche Bahn (Ellipse) von 950 Mill. km Länge; ihr mittlerer Abstand von der Sonne beträgt 150 Mill. km (3750 mal so lang als der Äquator). Der Lauf der Erde um die Sonne vollzieht sich wie ihre Drehung um sich selbst von Westen nach Osten. Dabei legt die Erde in jeder Sekunde 30 km zurück. 2. Stellung der Erdachse; Wechsel der Tageslängen und Jahreszeiten. Ohne die Bewegung der Erde um die Sonne gäbe es weder in der Dauer der Tageszeiten noch in der Temperatur der Jahreszeiten einen Unterschied. Doch muß noch ein anderer Umstand mitwirken: die Richtung der Erd- achse. Würde die Erdachse senkrecht zur Erdbahn stehen, so fielen die Sonnenstrahlen auf den Äquator stets senkrecht, bei uns immer gleich schief auf; Tag und Nacht hätten immer dieselbe Dauer. Letzteres trifft nur am 21. Mürz und 23. September zu; an jenem Tag ist die Frühlings-, an diesem die Herbst-Tagundnachtgleiche. Vom 21. März an nehmen auf der nördlichen Halbkugel die Tage zu und die Nächte ab, bis am 21. Juni der längste Tag erreicht wird, der bei uns 16 Stunden lang ist. Dann kürzt sich die Tagesdauer bis zur Herbst-Tagundnachtgleiche und noch weiter bis zum 21. Dezember, an dem der Tag bei uns nur 8 Stunden dauert, worauf er wieder zunimmt. — Vom 21. Dezember bis zum 21. Jllni sehen wir -

9. Württembergisches Realienbuch - S. 273

1909 - Stuttgart : Bonz
273 die Sonne einen immer höheren Bogen am Himmel beschreiben; ihre Strahlen fallen immer mehr senkrecht auf und bestrahlen unsere Gegend immer länger; daher wird es mit der Zunahme der Tage im allgemeinen wärmer, so daß auf den Winter der Frühling und dann der Sommer eintritt. Indem nun die Tagbogen kleiner werden, die Sonnenstrahlen immer schiefer auffallen, nimmt auch die Erwärmung der Erde ab, und es folgen Herbst und Winter. Der Wechsel der Jahreszeiten wird im Kalender nach dem Stand der Sonne um den 21. März, 21. Juni, 23. September und 21. Dezember bezeichnet; die wirkliche Dauer richtet sich in den verschiedenen Gegenden nach der Höhen- lage, dem Einfluß eines nahen Meeres oder Gebirges, nach der Windrichtung und anderen Umständen. Der Wechsel der Tageslängen und der Jahres- zeiten ist also nur möglich, wenn die Erdachse schief zur Erdbahn steht. Die Erdachse weicht von der senkrechten Richtung 23 llz° ab; ihre Ver- längerung trifft stets denselben Punkt am Himmelsgewölbe, den Polarstern. 3. Die Bestrahlung der Erde durch die Sonne; die Zonen. Am 21. Mürz steht die Sonne senkrecht über dem Äquator und bestrahlt die Erde bis zu beiden Polen. Überall sind Tag und Nacht gleich lang. Indem die Erde weiter wandelt, scheint die Sonne gegen den Nordpol vorzurücken. Am 21. Juni steht sie senkrecht über dem nördlichen Wendekreis, der nach der Stellung der Sonne im Sternbild des Krebses Wendekreis des Krebses genannt wurde. Die Sonnenstrahlen treffen jenseits des Nordpols noch den nördlichen Polarkreis, während sie im Süden nur bis zum südlichen Polarkreis reichen. In der ganzen Kappe um den Nordpol geht die Sonne während der 24 Stunden dieses Tages nicht unter, in der um den Südpol nicht auf. — Nun wendet sich die Sonne wieder dem Äquator zu, trifft ihn am 23. September, und Tag und Nacht sind wieder überall gleich lang. Der Nordpol hat einen halbjährigen Tag, der Südpol eine ebenso lange Nacht erlebt. Die Sonne rückt jetzt gegen den Südpol vor und steht am 21. Dezember senkrecht über dem Wendekreis des Steinbocks. Jetzt wird die Kappe um den Südpol 24 Stunden beschienen; die südliche Halbkugel hat den längsten Tag, die nördliche die längste Nacht. Nun wendet sich die Sonne wieder dem Äquator zu; wir reden von der Wintersonnenwende wie am 21. Juni von der Sommersonnenwende. Die kalten Zonen kennen nur zwei Jahreszeiten, eine kalte und eine warme. In der heißen Zone unterscheidet man zwei Regen- und zwei Trockenzeiten. Die nördliche gemäßigte Zone erlebt den Frühling, wenn in der südlichen gemäßigten der Herbst eintritt, den Sommer, wenn dort der Winter herrscht, und umgekehrt. Realienbuch, große Ausgabe. 18

10. Württembergisches Realienbuch - S. 386

1909 - Stuttgart : Bonz
386 verwendet man statt eines vollständigen Rades einige Stäbe, die nichts anderes als Speichen des Rades sind, oder eine Kurbel (d. h. eine einzige mit Handgriff versehene Speiche). Die Hände fassen am Umfang des Rades, an den Enden der Speichen oder an der Kurbel an. Dreht sich das Rad, so bewegt sich auch die Welle um ihre Achse; das Seil wickelt sich auf, und die Last wird gehoben. — Genaue Versuche beweisen: Je größer der Halbmesser des Rades ist im Vergleich zum Halbmesser der Welle, desto kleiner braucht die Kraft zu sein. Das Wellrad kann nämlich als ungleicharmiger Hebel aufgefaßt werden (Fig. 8). Der Dreh- punkt desselben (u) liegt in der Achse des Wellrades. Der Halbmesser des Rades (uk) ist der Kraftarm, der Halb- messer der Welle (ul) der Lastarm dieses Hebels. Ist der Halbmesser des Rades Zweimal so groß als der der Welle, so darf die Kraft zweimal kleiner sein als die Last, um dieser das Gleichgewicht zu halten. Das Wellrad heißt Winde oder Haspel, wenn seine Achse wagrecht ist, Göpel, wenn sie senkrecht steht. Beschreibe den Gebrauch der Brunnen winde, des Rouleanstabs, der Kaffeemühle, des Pferdegöpels! Inwiefern wirken auch Schlüssel und Bohrer wie ein Wellrad? 6. Die schiefe Ebene. Das Besteigen einer Anhöhe ist umso mühsamer, je steiler der Weg ist, der sich den Berg hinanzieht. Man legt deshalb die Steigen häufig in Windungen an und scheut den längeren Weg nicht, der mit mäßiger An- strengung zum Ziele führt. Steigen (Bergstraßen), Treppen, Schrotleitern sind schiefe Ebenen. Man unterscheidet hiebei (Fig. 9) die Grundlinie (8 6), die Höhe (Ac) und die Länge der schiefen Ebene (A B). Ie größer die Länge der schiefen Ebene ist (im Vergleich zu der Om- 9. H ö h e), d e st o k l e i n e r darf die Kraft sein, die der Last das Gleichgewicht halten soll. Gib den Gebrauch der Schrotleiter an! 7. Der Keil. Den Keil gebrauchen wir häufig als Axt, Beil, Messer, Hobel, Nadel und Nagel. Er ist nichts anderes als eine bewegliche schiefe Ebene. Weise an Figur 10 die Teile einer schiefen Ebene nach! Der Keil überwindet einen Widerstand umso leichter, je spitzer er ist, d. h. je kleiner der Rücken (Fl) ist im Vergleich zu den Seiten (8).
   bis 10 von 21 weiter»  »»
21 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 21 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 4
7 5
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 1
18 0
19 3
20 1
21 14
22 1
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 2
46 0
47 0
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 42
1 101
2 45
3 26
4 157
5 51
6 109
7 65
8 166
9 691
10 13
11 76
12 102
13 61
14 52
15 56
16 294
17 453
18 11
19 46
20 87
21 120
22 34
23 165
24 120
25 65
26 33
27 21
28 36
29 103
30 5
31 52
32 24
33 15
34 53
35 56
36 94
37 54
38 169
39 95
40 72
41 197
42 223
43 150
44 39
45 113
46 75
47 28
48 42
49 16
50 40
51 101
52 76
53 8
54 61
55 74
56 108
57 7
58 50
59 104
60 176
61 126
62 17
63 55
64 67
65 106
66 14
67 49
68 121
69 99
70 116
71 250
72 162
73 168
74 68
75 25
76 41
77 142
78 40
79 63
80 32
81 30
82 36
83 87
84 86
85 60
86 122
87 49
88 30
89 49
90 91
91 62
92 361
93 23
94 85
95 51
96 125
97 52
98 72
99 15

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 2
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 4
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 4
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 1
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 1
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 3
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 3
110 3
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 1
128 1
129 0
130 0
131 4
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 1
144 0
145 2
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 1
157 0
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 3
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 1
175 0
176 0
177 0
178 4
179 0
180 10
181 1
182 0
183 0
184 1
185 0
186 0
187 0
188 0
189 1
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 1
196 0
197 0
198 1
199 0